Die verschwundenen Statuen – Fahndungsbilder…

„Breitenauer Madonna“ verschollen:

Seit der Hochgotik (14. Jh.) gab es in der St.Erhard-Kirche eine stehende Marienstatue aus gegossenem, grauen Sandsteinmaterial, bekannt als „Breitenauer Madonna“.
In der groß angelegten steirischen „Geschichte steirischer Plastik“ von Garazolli-Thurnlack (ca. 1940) ist die Statue noch abgebildet. Wann sie aus der Kirche St. Erhard weggekommen ist und wo sie sich heute befindet, ist unbekannt.

Marienstatue auf Umwegen:

Im Marienkirchlein Schüsserlbrunn befand sich eine geschnitzte, sitzende Marienstatue. Diese wurde irgendwann um 1900 vom damaligen Schüsserlbrunnwirt einem Verwandten geschenkt. Die Statue ist über Umwegen an eine Grazer Familie gelangt, in der sie noch heute als „Schüsserlbrunn-Madonna“ aufbewahrt wird.

Die künstlerisch sehr gut ausgestatteten und prunkvollen Kirchen in der Breitenau waren immer wieder das Ziel von Kunsträubern. Vor allem die Marienstatuen waren begehrtes Kunstgut.

Diebstahl der Marienstatue aus St. Jakob:

In der St. Jakobs-Kirche befand sich eine große, kostbar in Farben gefasste, spätbarocke, sitzende Marienstatue auf einem Wandpodest an der Nordwand neben der Kanzel. Sie ist, wie man annimmt, vermutlich von einem professionellen Kunsträuber (ca. im Jahr 1967) entwendet worden und seither nicht mehr aufgetaucht.

Ebenfalls aus der Kirche St. Jakob wurden zwei spätbarocke Assistenzengel (Putten) vor wenigen Jahren gestohlen. Der mutmaßliche Dieb wurde beim Verlassen der Kirche sogar noch von zwei Polizisten höflich gegrüßt. Eine nach der Entdeckung des Diebstahls sofort eingeleitete Fahndung verlief allerdings ergebnislos.

Hoffnung keimte im Jahr 2009 auf, als die Pfarre Breitenau vom Stift Admont über eine am Münchner Antiquitätenmarkt erworbene „Breitenauer Madonna“ informiert wurde. Nach Abgleich mit alten Bildern stellte sich die Statue aber als ein nicht aus den Kirchen der Breitenau am Hochlantsch gestohlenes Objekt heraus. Die aus Holz geschnitzte Statue ist vermutlich einem anderen Breitenau in Deutschland oder Österreich zuzuordnen.

Um Kunstraub vorzubeugen sind die Kunstwerke in unseren Kirchen heute besser abgesichert. Trotzdem ist das Problem des Kunstschutzes in Gotteshäusern durch den meist freien Zugang für Gläubige und Besucher noch immer gegeben.