An einem sogenannten Kraftort befindet sich das heutige Wallfahrtskirchlein Mariahilf in Schüsserlbrunn.
Es steht an den senkrecht abfallenden Lantschwänden, angelehnt in 1363m Seehöhe über dem Breitenauertal, und ist ein über die Landesgrenzen hinweg gern besuchtes Wallfahrtsziel. Der Sage nach ist das Wasser, das aus den Felsen hinter dem Kirchlein in eine seichte Höhlung (den „Schüsserln“) tropft, hilfreich bei Augenleiden.
An derselben Stelle stand in der Mitte des 19. Jahrhunderts ein Holzkreuz, später eine kleine Kapelle. Das neue, 1882 eingeweihte Kirchlein, erbauten vier Breitenauer Zimmerleute nach den Plänen des Grazer Architekten Mircovic. 1875 entstand daneben auch eine Gastwirtschaft, die aber abgetragen wurde nachdem 1951 ein Felssturz großen Schaden anrichtete und die gesamte Anlage neu platziert werden musste.
Den Ursprung nahmen die Wallfahrten zu diesem Kraftort vermutlich bereits im 14. Jahrhundert. Begründet wird diese Annahme durch das schwere Erdbeben in Friaul im Jahr 1348 und mehreren Heuschreckenplagen in diesem Jahrhundert. Eine Legende handelt von einem abgestürztem Rind, welches am Schüsserlbrunnplateau unverletzt gefunden wurde. Neben der Fundstelle fand man an einer Quelle im Fels ein Marienbildnis. Eine weitere bekannte Sage erzählt von einer ungarischen Gräfin, deren blindes Kleinkind durch das Benetzen der Augen mit Schüsserlbrunnwasser wieder sehen konnte. Als Dank errichtete die Gräfin eine Kapelle an diesem Ort.
Die meisten Überlieferung wurden von Oberlehrerin Maria Sametz (verst. 1961) aus Mixnitz gesammelt und in ihrem Büchlein „Ein Kirchlein steht im Blauen“ (1952, Styria Verlag) niedergeschrieben.
Ergänzende umfangreiche Informationen finden sich auch in folgenden Weblinks:
www.schuesserlbrunn.at (mit aktuelle Bildern und Wanderrouten)
www.pfarre-breitenau.at/unsere-kirchen/filialkirchen/wallfahrtskapelle-schuesserlbrunn.html
Text: ch (10/2020)
Bilder: hpa/bgr







