Die Stadt auf der Teichalpe:
Blickt man vom Hochlantsch in Richtung Osten, so breiten sich die talartigen Hochmatten der Teichalpe aus, wo voreinstmal nach der Sage des Volkes eine Stadt gestanden ist. Arbeit und Zufriedenheit war in dieser merkwürdigen Stadt daheim gewesen.
Da kam des klaren Bächleins entlang ein Goldfischlein geschwommen, daß erzählte allfort von einer anderen Stadt im fernen Morgenlande, in welcher kein Spaten und kein Hammer wäre, sondern lauter Genuß, Überfluß und Freude. So haben es die Einwohner unserer Bergstadt auch haben wollen, haben Spaten und Hammer von sich geworfen und in Übermut ein lustreiches Leben geführt.
Aber weil sie’s zu arg getrieben, so sind über den Lantsch her wüste Stürme gekommen, es haben Erdbeben getobt und die Stadt, die nicht mehr arbeiten hatte wollen, ist versunken.
Das Bächlein fließt noch heute durch das Tal und nur ein einzig Wirtshaus steht an seinem Ufer. Das Goldfischlein soll darin zuweilen noch zu sehen sein und will den Leuten erzählen von dem genußreichen Leben der großen Städte und sie zur Unzufriedenheit verleiten.
Aber die Teichälpler arbeiten und jauchzen und hören nicht viel auf den Unfriedstifter.








